Dritter Sonntag des hl. Josef

Am dritten Sonntag des Hl. Josef vor dem 19. März stehen erneut ein schmerzliches und ein freudiges Ereignis im Leben des Patriarchen im Mittelpunkt. Sein Schmerz: als er das Blut Jesu bei der Beschneidung sah. Seine Freude: dem Kind den Namen Jesus geben zu dürfen.

Da die Beschneidung des Sohnes die erste religiöse Pflicht des Vaters ist, erfüllt Josef mit diesem Ritus (vgl. Lk 2,21) sein Recht und seine Pflicht gegenüber Jesus. Das Prinzip, nach welchem sämtliche rituellen Bräuche des Alten Testamentes der Schatten der Wirklichkeit sind (vgl. Hebr 9,9 f; 10,1), erklärt, warum Jesus sie annimmt. Wie die anderen Bräuche, so findet auch der Ritus der Beschneidung in Jesus die „Erfüllung“. Der Bund Gottes mit Abraham, dessen Zeichen die Beschneidung war (vgl. Gen 17,13), erreicht in Jesus seine volle Gültigkeit und seine vollkommene Verwirklichung, da Jesus das „Ja“ zu allen früheren Verheißungen ist (vgl. 2 Kor 1,20).

Josef gibt dem Kind bei der Beschneidung den Namen Jesus. Allein in diesem Namen ist das Heil zu finden (vgl. Apg 4,12); und dessen Bedeutung war Josef bei der „Verkündigung“ seiner eigenen Aufgabe enthüllt worden: „Ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“ (Mt 1,21).Mit der Namensgebung erklärt Josef seine rechtmäßige Vaterschaft über Jesus, und mit der Nennung des Namens verkündet er Jesu Sendung als Retter.