Die sieben Sakramente – eine Übersicht

Weit mehr als reine Symbole, bewirken die Sakramente das, was sie bezeichnen: Das Heil Gottes für uns Menschen.

Sakramente sind weit mehr als reine Symbole. Sakramente bewirken tatsächlich und wirklich das, was sie bezeichnen: Das Heil Gottes für uns Menschen.

Die sieben Sakramente sind von Christus eingesetzt. Sie kommen zum Tragen an den wichtigen Knotenpunkten im Leben der Christen: sie geben dem Glaubensleben Geburt und Wachstum, Heilung und Sendung. Es gibt so gesehen eine Art Parallelität zwischen den Stufen natürlichen und geistlichen Lebens.

Die Taufe

„Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes“ ( Mt 28, 19). Seit jeher hat sich die Kirche diesem biblischen Auftrag verpflichtet gefühlt. Die Taufe ist das Eingangstor zum Leben im Geiste Gottes. Durch die Taufe werden wir von der Sünde befreit und als Kinder Gottes neugeboren. Gleichzeitig werden die Getauften in die Kirche eingegliedert. Die Taufe wird unter Anrufung des dreifaltigen Gottes durch Übergießen mit oder Eintauchen in Wasser gespendet. Das Wasser gilt seit jeher als Zeichen des Lebens und der Reinigung.

Die Firmung

Die Firmung vollendet die Taufe. Sie verleiht dem Gläubigen in besonderer den Hl. Geist, um ihn tiefer in der Gotteskindschaft zu verwurzeln und stärker an Christus zu binden. Die Gabe des Hl. Geistes wird zu Aufgabe an den Gefirmten: Er ist verpflichtet, in der kirchlichen Gemeinschaft und im gesellschaftlichen Leben als Zeuge Christi zu leben und zu wirken. Die Firmung wird durch die Salbung mit dem Heiligen Chrisam vollzogen. Chrisam ist die Salbe, Christus ist der Gesalbte, die Christen sind die Gesalbten.

Die Hl. Eucharistie

Zusammen mit Taufe und Firmung bildet die Eucharistie die christliche Initiation. Sie ist Quelle und Gipfel des christlichen Lebens (LG 11), weil in ihr das ganze Heilsgut der Kirche enthalten ist: nämlich Jesus Christus selbst. In der Gestalt von Brot und Wein ist er wahrhaft und wesentlich gegenwärtig mit seinem Fleisch und mit seinem Blut Der Empfang und die Feier der Hl. Eucharistie bezeichnen und bewirken auf wunderbare Weise die Teilnahme der Menschen am göttlichen Leben. Die Gläubigen werden eins mit Christus, den sie als Speise zum ewigen Leben empfangen. Ebenso wird in der Feier der Eucharistie die Einheit des Gottesvolkes dargestellt und verwirklicht. Die Gläubigen werden untereinander eins in Christus, da sie durch den Empfang des einen Leibes Christi selbst zum Leib Christi werden. „Empfangt, was ihr seid: Leib Christi. Damit ihr werdet, was ihr empfangt: Leib Christi.“

Die Beichte

„Soll ich oder soll ich nicht?“ Diese Entscheidung haben Menschen häufig zu treffen. Sie sind keine Marionetten, die nach einem vorgegebenen Plan funktionieren. Sie sind als freie Wesen von Gott erschaffen. Diese Freiheit ist Ausdruck der Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen. Gleichzeitig hat Gott den Menschen Gebote und Weisungen mit auf den Weg gegeben. Wer diese einhält, erkennt an, dass er Geschöpf ist und nicht der Schöpfer aller Dinge. Im Menschen, auch im gläubigen Menschen, aber schlummert immer wieder die Versuchung, sein zu wollen wie Gott, sich also über die Gebote Gottes hinweg zu setzten, sich eigene Gebote zu geben. Wer dieser Versuchung erliegt, sündigt. Mit jeder Sünde wendet sich der Mensch von der heilbringenden Liebe Gottes ab, er schwächt sein Leben aus der Gotteskindschaft, ja er kann sich in seiner Freiheit sogar ganz von Gott lossagen. Die Gläubigen, die in Reue ihre Sünden vor Gott im Sakrament der Buße bekennen, wenden sich Gott wieder zu, versöhnen sich mit ihm und erhalten so wieder neu Anteil am Leben Gottes. Jede Sünde gegen Gott ist auch ein Verstoß gegen die von ihm gewollte Gemeinschaft der Kirche. Deshalb ist jede Beichte auch gleichzeitig eine Versöhnung mit ihr.

Die Krankensalbung

Zum Leben der Menschen gehört unausweichlich das Erleben von Krankheit und Leid. In der Krankheit erfährt der Mensch seine Ohnmacht, seine Grenzen und seine Endlichkeit. So kann die Krankheit zu einem Wendepunkt im Leben und zu einer Prüfung des Glaubens werden. In dieser Situation lässt die Kirche die Kranken nicht im Stich. Schon Jesus Christus hat sich der Kranken angenommen und ihnen die Hände aufgelegt. Neben dem caritativen Bemühen vieler um Linderung der Schmerzen und Versorgung der Wunden reicht die Kirche den Kranken auch eine übernatürliche Stärkung: die Krankensalbung. Das Sakrament vereinigt den kranken Gläubigen mit dem leidenden Christus am Kreuz. Diese „Leidensgemeinschaft“ spendet dem Kranken Trost und verleiht im die Kraft, die Leiden oder das Alter für das Heil der Welt und zum Wohle der Kirche aufzuopfern. Jedem, der dieses Sakrament mit aufrichtigem Herzen empfängt, werden die Sünden vergeben und die Genesung von der Krankheit verheißen, soweit dies dem Heil der Seelen zuträglich ist.

Die Weihe

Christus hat seinen Aposteln eine besondere Sendung für die Welt und die Kirche gegeben. Durch das Sakrament der Weihe, durch Handauflegung vollzogen, wird diese Sendung bis zum Ende der Zeiten ausgeübt. Die geweihten Diener üben ihren Dienst für das Volk Gottes durch Lehrtätigkeit (munus docendi), durch den Gottesdienst (munus liturgicum) und durch die pastorale Leitung aus (munus regendi) aus. Die geweihten Männer repräsentieren Christus, das Haupt inmitten seines Leibes, der Kirche. Gleichzeitig bringen sie im Namen der ganzen Kirche Gebete und Opfer dar. Das Weiheamt liegt in drei Stufen vor: Bischof, Priester und Diakon. Diese hierarchischen Dienstämter sind für das Wesen der Kirche unerlässlich. Wo sie fehlen, kann man nicht von Kirche sprechen.

Die Ehe

Gott hat den Menschen als Mann und Frau erschaffen. Die Ehe schützt nach Gottes Willen die innige Gemeinschaft der Liebe und des Lebens zwischen Mann und Frau. Man kann sagen, dass Gott selbst der Urheber der Ehe ist. Somit ist die Ehe kein rein weltlich Ding, keine menschliche Institution, sondern ein von Gott gewollter Bund zweier Eheleute, die diesen Bund in freiem Entschluss eingehen. Das Sakrament der Ehe spenden sich die Eheleute bei der Feier der Trauung gegenseitig. Zum Wesen der Ehe gehört unabänderlich die volle Lebensgemeinschaft, die Einheit und Unauflöslichkeit sowie die Hinordnung auf das beiderseitige Wohl und der Wille zur Zeugung und Erziehung von Nachkommenschaft. Die Treue und Liebe der Gatten ist Abbild der Treue und Liebe Christi zu seiner Kirche (vgl. Eph 5,32). Durch die Nachkommenschaft haben die Eheleute Anteil am Schöpfertum Gottes.

von Klaus Klein-Schmeink