Seit 60 Jahren arbeiten Frauen des Opus Dei in Deutschland

Ein Anlass zum Danken und zum Träumen, im Vertrauen darauf, dass die Wirklichkeit die Träume bei weitem übertreffen wird.

Am 12. Oktober jährt sich zum 60. Mal die Ankunft der drei mutigen jungen Frauen, die die Arbeit des Opus Dei in Deutschland im ersten Zentrum für Frauen in Köln, dem Studentinnenwohnheim Eigelstein, begannen: Carmen Mouriz, Hortensia Vinez und Ana Quintana.

Ana, die bis heute in Deutschland lebt und wirkt,schreibt in ihren Erinnerungen, dass der hl. Josemaría ihnen, als sie von Rom aufbrachen sagte: “Träumt, und eure Träume werden weit hinter der Wirklichkeit zurückbleiben. Deutschland wird uns viele schöne Überraschungen bringen. … Ich muss euch ohne einen Pfennig fahren lassen, und ihr könnt euch nicht vorstellen wie schwer mir das fällt, aber ich mache es gut indem ich sehr viel für euch bete.“

Und so kamen sie mit ihrem wenigen Gepäck und einem schweren Paket an, das man ihnen in Rom mitgegeben hatte, und von dem sie dachten, dass es Paramente für die Kapelle enthalten würde. „Die Freude war groß als wir statt dessen beim Auspacken entdeckten, dass es Lebensmittel waren! Wie dankbar waren wir der Fürsorge und dem gesunden Menschenverstand der Römer!“, so Ana.

Sie wurden in Köln von Marga Schrammel, Käthe Rätz und Marlies Kücking empfangen, die das Werk im Ausland bereits kennen gelernt, ihre Berufung dort entdeckt hatten, und nun außer sich vor Freude waren, jetzt ein Zentrum des Opus Dei in ihrem Land zu haben.

Unterstützt wurden sie bereits ein Jahr später von den Auxiliarnumerarierinnen Tasia Alcalde, Pelancho Gaona und Emilia Llamas.

Vor dem Studentinnenheim Eigelstein

Die Anfänge waren, wie bei jeder neuen Region, gekennzeichnet durch große materielle Nöte. Zumal Köln noch deutliche Spuren der Zerstörung vom Krieg trug.

Doch dank des Glaubens und der Tatkraft dieser ersten und der Unterstützung vieler Freunde und Bekannten entwickelte sich Eigelstein. Und bereits zehn Jahre später wurde auf Anregung des hl.Josemaría, der die Frauen in Eigelstein 1957 besuchte, das Studentinnenwohnheim Muengersdorf in Köln gebaut, das anfangs 100 Plätze bot, und u.a. mit Zuschüssen der Stadt Köln finanziert werden konnte. Das Grundstück stiftete die Fritz-Thyssen-Stiftung.

Neben der Bildungsarbeit für die Studentinnen bildete sich mit der Hauswirtschaftsverwaltung für Muengersdorf und des Studentenwohnheims Schweidt ein weiterer Schwerpunkt heraus: die Ausbildung in der Hauswirtschaft - als besondere Form des Dienst am Menschen und professioneller Arbeit.

Frauen des Opus Dei begannen bald darauf auch die Bildungsarbeit in anderen Städten:

1967 öffnet das erste Zentrum in Bonn, 1971 in Essen, 1973 in Jülich, 1974 Tagungshaus in Solingen, 1976 in Aachen, 1977 in Münster, 1980 in München, 1986 in Trier, 1992 in Berlin, 1994 Tagungshaus Zieglerhof in Ettal und 1994 Tagungshaus Haus Hardtberg in Kreuzweingarten.

Zahlreiche Supernumerarierinnen und Mitarbeiterinnen des Opus Dei wohnen über die alten und neuen Bundesländer verstreut. Dort wirken sie als Familienmütter, Ärztinnen, Lehrerinnen, in der Mode etc., und bezeugen, dass man als Christ im Alltag Gott begegnen und sich um die christliche Vollkommenheit bemühen kann. So gibt es inzwischen viele Städte, in denen Bildungsangebote der Prälatur bestehen (u.a. Dresden, Erfurt, Augsburg, Würzburg, Stuttgart, Heidelberg, Korschenbroich, Düsseldorf, Hannover, Paderborn). In Frankfurt und Hamburg gibt es bereits feste Etagen für die Bildungsarbeit.

Die Arbeit mit Schülerinnen in den Jugendclubs ist ein weiterer Schwerpunkt, dem sich vor allem junge Frauen im Opus Dei widmen, ebenso wie dem sozialen Engagement zusammen mit Studentinnen in sozialen Brennpunkten und Flüchtlingsheimen.

60 Jahre, auf die wir dankbar zurückblicken, verbunden mit dem Wunsch von Mercedes Vidal, der Regionalsekretärin des Opus Dei in Deutschland, für die nächsten 60 Jahre, „dass durch das Leben und die apostolische Arbeit der Frauen des Opus Dei viele Menschen inspiriert werden mit Gott als zuverlässigem und liebendem Ansprechpartner im Alltag zu leben, und so die spannenden Pläne Gottes entdecken, die im Alltäglichen - in Familie und Beruf - stecken.“